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JET Einsatz-Übung

Veröffentlicht: 08.09.2023
Autor: Enrik Hiller

Am Montag hat unser gesamtes JET-Team im Rahmen einer Einsatzübung ihr bisher erlerntes Wissen praxisnah unter Beweis stellen können.

Folgend kommt ein ausführlicher Bericht über den Ablauf der Übung.

DISCLAIMER  -  Im folgenden Bericht werden ausschließlich KÜNSTLICH erzeugte Notfallsituationen abgebildet. Es handelt sich um eine Übung von Notfallsituationen zur Überprüfung der Fähigkeiten unserer Nachwuchs-Einsatzkräfte. Es werden KEINE realen Verletzten dargestellt. „Gaffen“ hindert uns, als Einsatzkräfte, daran unsere Arbeit zu tun und tatsächlich Leben zu retten.

 

Am Montag, den 04. September um 16:45 Uhr traf sich das Jugend-Einsatz-Team (JET) von der DLRG Ortsgruppe Neu Wulmstorf um den realen Einsatz der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) zu üben.

Dem JET wurde eine Notfallsituation mit einer verletzten Person im Wasser und einer weiteren hysterischen Person an Land dargeboten. Dabei haben die Mimen für die realistische Unfall und Notfall Darstellung (RUND) verschiedene Krankheitsbilder bzw. Gemütszustände gespielt.

Diese Art der Übung ist in der Ausbildung von Einsatzkräften sehr üblich. Jede Einsatzkraft wird bei einer derartigen Übung individuell mit dem Stress, der Ungewissheit und der Überforderung im Rahmen eines Einsatzes konfrontiert.

Neben dem schulen von fachlichen Kompetenzen lernen die Einsatzkräfte besser mit stressigen und unübersichtlichen Situationen souverän zu verfahren.

Die JET´ies wurden alarmiert um eine vermisste Person im Wasser zu finden und zu retten. Hierzu trafen um 17:12 Uhr zwei Mannschaftstransportwagen (MTW) sowie ein Gerätewagen Wasserrettung (GWW) an der Einsatzstelle in Wulmstorf ein. Das JET war mit einer Stärke von 0/2/23/25 angerückt.

Das bedeutet, zwei Betreuer der JET Gruppe haben die Führung des Übungs-Einsatzes übernommen und wurden insgesamt durch 23 Nachwuchseinsatzkräfte im Alter von 10-15 Jahren unterstützt.

Begonnen hat die Einsatzleitung, gestellt durch Armin Hiller und Felix Klann, sich einen groben Überblick über die Schadenlage zu verschaffen. Wenige Minuten nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte wurden die ersten beiden Suchtrupps, ausgestattet mit Rettungswesten, Funkgerät und persönlicher Schutzausrüstung (PSA) zur Erkundung um den See geschickt. Parallel haben sich zwei JET´ies Wathosen (orangene Latzhose, wasserdicht) angezogen und wurden durch ein 50m Statikseil, sowie durch eine Rettungsweste gesichert.

Einem wilden Passanten, der von den Einsatzkräften auf ein Alter um die 60 Jahre geschätzt wurde, dauerte die Prozedur der Rettungskräfte wesentlich zu lange. Er probierte deshalb mehrfach selber Hand anzulegen und der vom Suchtrupp im Wasser gesichteten bewusstlosen Person zu Hilfe zu eilen. Durch diese gut gemeinten Versuche waren gleich mehrere Retter beschäftigt, diesen sehr nervösen Passanten von der eigentlichen Gefahrenquelle fernzuhalten.

Kurz nachdem die beiden Wathosenträger:innen ausgerüstet waren und ins Wasser aufbrachen, waren bereits drei weitere JET´ies ebenfalls einsatzbereit.

Durch die Einsatzleitung bekamen sie den Auftrag bei der Rettung, der bereits durch den ersten Suchtrupp gefundenen Person, zu unterstützen. Ausgestattet mit Neoprenanzug, Wasser-Schuhen, Prallschutz-Auftriebs-Weste sowie Wildwasserhelm und Handschuhen brachen die drei Schwimmer unterstützt durch einen Funker an Land auf. Kurz nach der Wathosenträgerin trafen die drei Schwimmer mit Neopren ebenfalls an der Patientin ein. Die Patientin hatte bei einem Unwetter einen Baum auf den Rücken bekommen und klagte somit über starke Rückenschmerzen bei jeder Bewegung. Da eine schnelle Rettung somit ausgeschlossen war, musste ein Spineboard genutzt werden, um die Patientin achsengerecht zu retten. Während die Retter:innen die Patientin betreuten und auf dem Spineboard fixierten, traf ein Sanitäts-Trupp mit einem Sanitätshelfer und zwei weiteren JET´ies am Ufer ein.

Nach einer kurzen Absprache des Sanitätstrupps und des Rettungstrupps, wurde die Route zur Rettung aus dem Wasser festgelegt und die Patienten entlang dieser Router zur neben dem See liegenden Straße transportiert.

Dort angekommen übergaben die Retter ihre Patientin an die Sanitätshelfer und weitere JET´ies. Ihre Arbeit war hier vorbei und begann von neuem mit der Suche nach weiteren Verletzten.

Der Sanitätstrupp begann sogleich seine Arbeit mit der Kontrolle der Vitalzeichen. Während die Patientin, an Land angekommen, langsam ohnmächtig wurde, schwanden auch der regelmäßige Puls sowie die regelmäßige Atmung. Jetzt war höchste Eile geboten. Die Retter begannen sofort mit der Routinierten Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW). Unterstützt wurden sie hier bei durch einen automatischer externer Defibrillator (AED). Wie im realen Leben auch denkbar, lieferte der AED keinerlei sinnstiftende Daten für die Retter. Die Analyse des Herzrhythmus muss somit warten. Nicht warten kann die HLW. Das regelmäßige komprimieren des Brustkorbs ist lebensnotwendig, damit das Blut mit Sauerstoff im Körper der Patientin weiter transportiert wird.

Zwei Retter wurden abgestellt um die Arbeit am Patienten gegen unliebsame Blicke abzuschirmen. Immer öfter haben Einsatzkräfte mit sogenannten „Gaffern“ Kontakt, die während der Arbeit Fotografieren, Diskutieren oder sogar die Arbeit aktiv behindern und im Extremfall sogar verhindern. In diesem Fall reichte eine leichte Blickblockade, zur Vorbeugung.

 

Während auf der einen Seite vom See Helfer mit der Reanimation der geborgenen Patientin beschäftigt waren, wurde bei der Einsatzleitung noch auf Hochtouren nach weiteren Patienten gesucht. Zu diesem Zeitpunkt war unklar, wie groß der See ist und wie lange die Suche somit noch dauern wird.

An der zweiten Einsatzstelle, auf der anderen Seite des Sees wurde dieser erneut durch die Schwimmer in Neoprenanzug betreten. Sie waren dabei im gesamten Uferbereich des Sees zu suchen, nach weitere Personen, die den See betreten haben, oder ebenfalls in Not geraten sind. Dabei waren die Schwimmer in enger Abstimmung mit den ebenfalls suchenden Wathosenträger:innen, die den Uferbereich ebenfalls absuchten. Nach einigen Minuten intensiver Suche war der gesamte Uferbereich abgesucht und es konnte mit Sicherheit gesagt werden, alle Verunfallten gefunden zu haben. Neben der Reanimation der Patientin, der Suche am Ufer sowie der Betreuung des älteren hysterischen Herren hatte die Einsatzleitung noch weitere Aufgaben zu koordinieren.

Mit der anbrechenden Dämmerung schwindet langsam das Sonnenlicht. Schnell wurden Einsatzkräfte beauftragt um die Beleuchtung für den, eventuell noch einige Stunden andauernden, Einsatz zu sichern. Sie wurden durch den Fahrzeugführer und JET-Betreuer Leon Supke angeleitet und mit entsprechendem Material aus dem GWW versorgt.

Auch hier haben die erfahrenen JETies die Neueren Mitglieder unterstützt, sodass sie als Team binnen weniger Minuten die zwei Einsatzstellen mit gut 400 Quadratmetern ausreichend ausgeleuchtet haben.

Nach gut 58 Minuten war die gesamte Übung vorbei und durch die JETies, unter Anleitung von Armin und Felix sowie Leon erfolgreich und für Enrik Hiller, den Übungsleiter, zur vollsten Zufriedenheit abgearbeitet.

Wir Betreuer sind sehr stolz auf unsere 23 tatkräftigen und jetzt bereits top ausgebildeten und bestens vorbereiteten Nachwuchs-Einsatzkräfte.

Jetzt bleibt nur zu sagen, ein ganz großes Dankeschön und ein mindestens genauso großes Lob geht an die JETies aus Neu Wulmstorf. Ihr habt diese Übung und die damit einhergehende Rettung einer Verunfallten Person souverän und professionell abgearbeitet. Wir Betreuer würden schon heute mit euch in einen realen Einsatz gehen, da wir uns auf euch Verlassen können und ihr eine wahre Unterstützung in allen Bereichen eines Einsatzes seid.

Danke euch!

 

PS: Bei Interesse am JET oder weiteren Fragen gerne an folgende E-Mail wenden.

JET@neu-wulmstorf.dlrg.de

 

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